Eine Generationenfrage

Wenn ich mir derzeit Nachrichten über die aktuelle Politik anschaue, kommt es mir vor, als hätte man es durchweg mit Greisen zu tun. Zwar präsentieren Politiker jeglicher coleur sich mit Smartphones oder Tablets, die geistige Haltung erscheint aber komplett analog zu sein.

Zugegebenermaßen bin ich seit meinem 14. Lebensjahr mit Computern1 im Gange, als Nerd im klassischen Sinne würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen.

Äußerungen, wie „Internet als Neuland“ oder die geplante Regulierungswut für YouTuber oder Verschlüsselungslöcher für Geheimdienste zeigt in dramatischer Weise auf, wie wenig klar unseren Mandatsträgern Technik bewusst ist. Wenn ich nun daran denke, dass genau diese Personen sich um tatsächlich hochkomplexe Themen wie Industrialisierung 4.0, KI, Big Data etc. im Sinne von Entscheidungsprozessen kümmern, wird mir ehrlich gesagt, himmelangst.

„Alte, weiße Männer“ dominieren unsere Politik und scheinen ihr Mindset auch den jungen Parteigängern einzuimpfen. Nur so lassen sich in meinen Augen die Verhaltensweisen vergleichsweise junger Politiker, u.a. „AKK“, erklären.

Nicht „up to date“ sind in meinen Augen nicht nur die Ansichten zu technischen Neuerungen, sondern auch die Beurteilung der Lebenssituationen der „normalen“ Bevölkerung. Und das ist für mich sogar leicht erklärbar.

Aus finanziell gesicherten Situationen heraus, sei es als Erbe oder durch exorbitante Diäten, wird der Blick unserer Mandatsträger auf das Leben durchaus rosarot gefärbt. Mieten, Lebensunterhaltskosten, Transfer von A nach B spielen keine wirkliche Rolle mehr.

Das für mich besonders Tragische an der Situation ist, dass ich bis auf die schon öfter proklamierten Thesen wie eine Mindestberufspraxis vor Mandatsberechtigung und eine Begrenzungen der Legislaturperioden in Folge auf insgesamt 8 Jahre keine weiteren, praktikablen Ideen zur Behebung dieser Umstände habe.

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