Heise: Was Tesla besser macht als Audi und BMW

Heise hat sich mal wieder die Firma Tesla vorgenommen und analysiert, inwieweit der Tesla Model 3 sich von der Konkurrenz aus den Häusern Audi und BMW abgrenzt.

Mir geht es aktuell gar nicht um die Marken ansich, was für mich wirklich interessant ist, ist die Bewertung, welche Features von der Zeitschrift als positiv bewertet werden. Tesla-Bashing gibt es also nicht. Sorry.

Dass Tesla die Vollausbaustufe seines Infotainment-Systems als Option anbietet, überrascht nicht. Das machen die meisten anderen Automobilhersteller ganz ähnlich.

Als positiv wertet Heise das im „Premium-Paket“ enthaltene schnelle Navigationssystem mit Google-Anbindung, Echtzeitdaten1, Spotify, TuneIn als Audio-Streaming-Dienste sowie einen eingeschränkten Browser. Der Internetzugang erfolgt via integriertem LTE mit SIM-Karte und (scheinbar) Datenpaket. Ein riesiger Bildschirm macht den positiven Eindruck rund.

Jetzt kommen mir die Features doch irgendwie bekannt vor. Mit quasi nur einem Handgriff habe ich die selben Features – und noch viel mehr – in meinem oder jedem anderen, x-beliebigen Fahrzeug, zur Not sogar am Fahrrad. Die Hardware dafür trage ich täglich in meiner Tasche – mein Smartphone.

Unabhängig von der Marke muss damit aber die Frage erlaubt sein, was man wirklich im Fahrzeug braucht?! Welche Features sind die „Killer-Anwendung“ schlechthin, die nicht von jedem Smartphone bereits angeboten werden oder per jeweiligem Appstore installiert werden können?

Für mich ist die Automobilindustrie hier auf einem gewaltigen Holzweg. Investitionen in Offline-Navigationssysteme oder Streaming-Apps machen in meinen Augen keinen Sinn (mehr).

Was ich wirklich brauche ist lediglich eine vernünftige, stabile Kopplung meines Smartphone mit dem Fahrzeug, das eine Bedienung meines Helferleins regelkonform und bequem zulässt. Das Auto als Docking-Station und Touch-Monitor wäre für mich schon (fast) komplett ausreichend.

Natürlich erfordert das autonome Fahren künftig tagesaktuelles Kartenmaterial, aber muss man sich deswegen um GUI’s2 zu kümmern, ist vergebene Liebesmüh‘, das können die Web-Firmen deutlich besser.

Natürlich könnte das Argument kommen, die Automobilhersteller wollen an der schönen, multimedialen Welt mitverdienen. Hier würde ich aber gern wieder meine heißgeliebten Opportunitätskosten ansetzen. Kleine, überschaubares Interface-Apps dürften in Kombinationen mit Werbeverträgen mit den großen Web-Anbietern viel effizienter als Eigenentwicklungen werden, zumal neben den technischen Aufgaben auch Akquise von Werbekunden und diverse juristische Fallstricke zu lösen sind.

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