Der Kontra-Reflex

Es ist doch wirklich eine Cruix. Auf jeden Beitrag – egal ob in konventionellen oder sozialen Medien – gibt es diesen Reflex zum Kontra-Geben. Zugegeben, manchmal macht es ja Spaß, einem andersgemeinten Artikel eine neue Bedeutungsebene hinzuzufügen. Aber ist es tatsächlich immer sinnvoll, einfach nur dagegenzuhalten um dagegenzuhalten? Wird überhaupt noch zwischen Fakt und Meinung unterschieden, bei dem man die Gegenposition einnimmt? Ist man überhaupt qualifiziert, sich öffentlich zum Thema zu äußern?

In vielen Fällen würde bei genauem Nachdenken ein klares Nein kommen. Weder hat man die Qualifizierung1 noch das ausreichende Hintergrundwissen um tatsächlich eine bedeutsame Aussage zum Thema zu treffen, ist man doch nicht „in den Schuhen des Anderen“ auch nur einen Meter weit gegangen.

Nein, oft steht es einem nicht zu, gegen Fakten zu wettern oder Meinungen zu verunglimpfen. Manchmal ist es auch gar nicht sinnvoll, inakzeptable Meinungen durch ein Contra aufzuwerten. Die Unterscheidung ist alles andere als einfach.

Aber wie wäre es mit einem Versuch, den Kontra-Reflex einfach mal zu unterdrücken, keine Gegenworte zu suchen oder gar zu veröffentlichen. Ich habe es mir jedenfalls vorgenommen, außer natürlich… man kann einen guten Gag dazu bringen, der weder den Anderen noch das Thema in Misskredit bringt.

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