Wenn Liebe Angst macht…

Irgendwie geht es mir nicht in den Kopf, dass die Liebe zwischen zwei – also tatsächlich zwei – Menschen der Politik so viel Angst macht.

Da leben in einem Land knapp 48 Millionen Menschen und man verabschiedet Gesetze gegen weniger als 10% der Bevölkerung.

Ist das wirklich logisch? Ist das notwendig?

Weniger als 10% einer Bevölkerung, die kein anderes Ziel haben, als ein Gegenüber, eine Partnerin oder Partner fürs Leben zu finden, werden genau dafür diskriminiert.

Was um Himmels Willen kann solche Angst machen? Liebe als Widersacher der Politik?

Die Liebe von mehr als 90% der Bevölkerung ist unkritisch, weniger als 10% stellen ein Problem dar?

Es ist nicht nur Uganda, das vor Liebe und sexueller Ausrichtung Angst hat, Homophobie gibt es überall. Ist sie aber wirklich nur dem Anderssein geschuldet?

Wie viele Möglichkeiten des Anderssein gibt es denn noch? Es gibt ca. 14% überdurchschnittlich intelligente Menschen, was schon fast doppelt so viel wäre, wie der Anteil gleichgeschlechtlich Interessierter. Selbst Linkshänder sind häufiger, als diverse Personen?

Was ist es also, was eine sexuelle Orientierung für Politik problematischer macht, als Linkshändigkeit (25% je nach Statistik) oder Intelligenz (ca. 14%)?

Ich finde kein Argument, keine Logik dahinter, keine Erklärung.

Schaut man auf Kreativität, ist die sexuelle Nonkonformität scheinbar ein Booster, eine besondere Schnittstelle für Empathie, Emotion, Freiheit in Denkrichtungen.

Ist es denn Phantasie, vor der man Angst haben muss?

Ich werde das „Problem“ nicht lösen, niemanden überzeugen, keine Alternativen „installieren“. Vielleicht schaffe ich es immerhin, die Varianten von Abweichungen von scheinbaren Normen anzubieten.

Es sind Menschen, nicht mehr und nicht weniger, die hier an Pranger gestellt werden, für ihren absolut nachvollziehbaren Wunsch, glücklich zu werden. Vergessen wir das nicht und vermitteln wir es unseren Volksvertretern, egal in welchem Land, dass sexuelle Orientierung keine Gefahr darstellt.

Auch wenn es einen selbst (vielleicht) nicht betrifft, spätestens unsere Kinder oder Kindeskinder könnte es treffen, ihr Glück und Zufriedenheit beeinflussen.

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