Berufsbedingt fallen mir Meldungen über Fahrerassistenzsysteme besonders schnell ins Auge. So auch der nachstehende Bericht über den Spurassistent aus dem Hause Tesla.
Teslas Spurassistent sorgte angeblich für deutlich mehr anstatt weniger Unfälle
Beim ersten Überfliegen kamen mir natürlich die typischen Vorurteile, die man pflegt, wenn man in der deutschen Automobilindustrie und dann noch in der Technischen Entwicklung arbeitet.
Beim genauen Hinsehen fiel mir aber dann der eigentliche Knackpunkt auf – die Statistik.
Das Stichwort selbst projiziert gewissermaßen den Spruch: „Trau nie einer Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!“ auf den inneren Monitor. Selbst, wenn man nicht von Vorsatz ausgeht, ist die Interpretation von Statistiken immer im besten Falle intensionsgetrieben, basiert aber auch oft genug schlicht auf Unwissenheit.
Die im Artikel kritisierten Fehler sind symptomatisch für den Umgang mit Statistiken.
In der Härte, wie es aus dem Artikel hervorgeht, Fehler vorzuwerfen, ist vielleicht etwas übertrieben. Dass von Seiten Tesla natürlich „optimierte“ Zahlen herausgegeben werden, ist natürlich – allerdings vermute ich, dass bei klaren Vorgaben Tesla vermutlich sich nicht übermäßig geweigert hätte, auch weniger optimale Zahlen zu präsentieren.
Ein paar Argumente sollte man aber schon betrachten. So sehe ich – zumindest in dem Artikel – keinen Bezug zu Umweltbedingungen, die potentiell die Aktivierung des Spurassistenten erlauben würden. Dunkelheit, Schlechtwetter, Nebel, zu viel Helligkeit wurden nicht explizit erwähnt. Zeiten mit diesen Bedingungen müssten aus den Gesamtkilometern prinzipiell schon einmal herausgerechnet werden. Als schwierig sehe ich ich den Indikator Auslösungen Airbag an, werden vermeidbare Unfälle ohne ausreichende Schwere1 komplett ignoriert.
Diese „Ungenauigkeiten“ sind meines Erachtens eher nachvollziehbar, setzt gerade die Aktivierungsbedingung Einiges an Hintergrundwissen voraus.
Die etwas zu optimistische Statistik und der Freispruch von Tesla nach den tödlichen Unfällen lässt mich aber einen Gedanken nicht ruhen – will die US-Regierung Tesla als Vorzeigeobjekt schützen? Wie weit rechen Elon Musks Einflüsse in die Regierung? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Update: Nachh dem Beitrag von Mobilegeeks erhärtet sich mein Verdacht, dass hier bewusst falsch informiert wird.