Wo soll ich anfangen?
Entgegen dem Titel des Beitrags starte ich mit meinem Verständnis für Demokratie.
Nun bin ich weder Jurist noch Politikwissenschaftler, gehe also von einem rein pragmatischen Ansatz an das Thema Demokratie. In einer Wahl offerieren sich die Kandidaten und ich als Kunde der Demokratie wähle aus, im Prinzip wie beim Autokauf.
Die angebotenen Fahrzeuge, ähm Kandidaten, waren jetzt nicht wirklich vielsagend. Als guter Bürger macht man aber sein Häkchen, getreu der Hoffnung und dem Prinzip WYSIWYG, „what you see is what you get“.
Beim Bild des Autokaufes bleibend, ein „Golf“ wurde also bestellt. Und nicht nur ich habe ihn mangels Alternativen ausgesucht, sondern diverse andere Bürger ebenso.
Am Tag der Auslieferung kommt also die Überraschung – es ist ein „Dacia“. Eigentlich wollte ich „Fiat“ schreiben, aber die haben teilweise sogar mittlerweile Qualität und vor allem Charme. Nun möchte ich dem „Dacia“ letzteres nicht unbedingt komplett absprechen, aber zumindest im Innenraum sehe ich eher Tristesse und Ideenlosigkeit – ähnlich wie bei unserer Politikerrochade.
Militär ist sicher kein einfaches Pflaster, schon gar nicht für eine Frau. Mit einem „Heer“ an zivilen Beratern wird aber die Situation sicher nicht besser, sind doch diverse Spezifika zu analysieren und verschiedenste Widerstände gegen Veränderungen, Hörigkeitsprinzipien, Befehlshierarchien etc. pp. Und da hätten wir die Probleme noch nicht einmal behoben!
Diagnosen zu stellen, sollte als Mediziner(in) durchaus möglich sein, ein entsprechendes Mindset ist bei dieser Berufswahl durchaus zu erwarten.
Nein, ich betreibe kein UvdL-Bashing und viele Probleme der Bundeswehr stammen aus Zeiten vor der ersten Ministerin für Verteidigung. Wehrdienstverweigerer und Radfahrer auf Valium haben auch schon ihren Beitrag geleistet und Verbesserungen der Situation vermissen lassen.
Zurück zur EU-Wahl. Vorteil der Rochade, die m.E. keinesfalls demokratisch legitimiert ist – man kennt das Gesicht, und weiß, dass es bereits jetzt „verbrannt“ ist, wobei ich nicht auf den Taint anspiele.
Kennt ihr das Peter-Prinzip? Man wird bis zum höchsten Grad seiner Inkompetenz befördert. So gemein und despektierlich wie es sich anhört, ist es aber gar nicht, sondern basiert auf Tatsachen.
Als guter Fachmann ein höheres Salär zuerkannt zu bekommen, ist i.d.R. nur durch Aufstieg in Hierarchien möglich, was aber typischerweise ein stark verändertes Arbeitsgebiet nach sich zieht. Es geht nämlich nicht mehr um die Profession, sondern um Verwaltungsakte. Mit den niederen Weihen betraut, schafft man es vielleicht noch, sich durchzubeißen und seinen Ruf zu stabilisieren.
Der weitere Aufstieg ist quasi unumgänglich, weil das „Degradieren“ zurück zum Fachmann einem Gesichtsverlust für Betroffenen als auch denjenigen darstellt, der den Fachmann in die neue Position gehievt hatte. Der Teufelskreis hat begonnen.
Die gute Nachricht – unsere ehemalige Ministerin für Verteidigung war tatsächlich noch nicht am höchsten Grad der Inkompotenz angekommen. Freuen wir uns also auf ihre Nachfolgerin und wünschen unserer Truppe das „blinde Huhn“, das vielleicht doch das eine oder andere Korn findet.