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3D Druck – Zerstörer des Welthandels?

Zugegeben, der Titel ist schon etwas reißerisch, eine Überlegung ist die Headline der Frankfurter Allgemeinen auf jeden Fall wert.

Leider verbirgt sich der Großteil des Artikels hinter einer Paywall, was mich aber nicht hindert, einfach mal darüber nachzudenken, welche Einflüsse das Drucken von Komponenten auf weltweiten Handel ausübt – und, ob die These überhaupt stimmt!

1) Welche Teile werden gedruckt?

Grundsätzlich können ja so ziemlich alle Kunststoffteile über 3D-Druck hergestellt werden, ebenso mittlerweile Teile aus Keramik oder auch Sintermetallen1 bzw. über Gießverfahren mittels verlorener Form2 auch edlere Metalle und Legierungen3.

2) In welcher Stückzahl werden Teile gedruckt?

Druckprozesse sind derzeit noch langwierig, was einer Massenproduktion entgegensteht. Daher ist davon auszugehen, sofern keine radikale Geschwindigkeitsänderung kommt, bleiben Stückzahlen niedrig.

3) Zu welchen Kosten wird gedruckt?

Die Amortisation der immer noch recht teueren 3D-Drucker fällt bei einem langsamen Druckprozess mit niedrigen Stückzahlen eher gering aus, es sei denn, man druckt hochpreisige Produkte mit vergleichweise geringem Materialwert aber großem Individualisierungsanteil.

4) In welcher Qualität wird gedruckt?

Bisher zeigten Produkte aus 3D-Druck noch deutliche Spuren des Druckverfahrens, die in der teueren Nacharbeit bereinigt wurden.

Hier kann durchaus eine Steigerung erwartet werden, was den Aufwand der Nacharbeiten reduzieren sollte. In welchem Maße, dass sei dahingestellt.

Fazit

Den Weltmarkt umwerfen wird der 3D-Druck sicher nicht. Auch wenn die Anzahl druckbarer Materialien permanent wächst, wird die Geschwindigkeit des Drucks eine Amortisation der hohen Werkzeugkosten nur dann erreicht, wenn man im Hochpreissegment sowie mit hoher Individualisierung agiert.

Unter diesen Annahmen bewegt man sich aber sowieso eher im Bereich des Manufacturing als der Massenproduktion. Der Welthandel ist gerettet.

Insgesamt ist es für meinen Geschmack um den 3D-Druck recht ruhig geworden, was vermutlich daran liegt, dass die Profitabilität hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Ob es dabei bleibt, halte ich für wahrscheinlich, weil Stückzahlen sind die einzige Möglichkeit, an der Preisschraube zu drehen und Kosteneffizienz herzustellen.

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