Die Generation Z lebt in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz (KI) längst keine Zukunftsvision mehr ist, sondern tägliche Realität – und zwar nicht nur als technischer Helfer, sondern als maßgeblicher Faktor für den Wandel auf dem Arbeitsmarkt. Die Frage, die sich immer lauter stellt: Wie berechtigt sind die Ängste der jungen Generation, durch KI ihren Berufsweg zu verlieren? Und welche Jobs gelten überhaupt noch als sicher?
Der digitale Wandel als Auslöser für Sorge und Verunsicherung
Eine aktuelle Studie zeigt: 22 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren fürchten, dass KI ihre berufliche Zukunft gefährdet – ein signifikantes Plus gegenüber dem Vorjahr mit 17 Prozent (t3n, 2025). Besonders betroffen sind ursprüngliche Zukunfts-Branchen wie IT, Elektrotechnik und Produktion, wo bis zu 27 Prozent der Jugendlichen jetzt Zukunftsängste teilen. Gleichzeitig nutzen bereits heute viele Jugendliche KI-Tools täglich oder gelegentlich – was einerseits ihr technisches Verständnis steigert, andererseits die Angst vor Arbeitsplatzverlusten bestärkt.
Von der Panik zur Realität: Wie trostlos sind die Aussichten wirklich?
Die medial befeuerte Debatte um den „Job-Killer KI„ ist keineswegs unberechtigt. Tatsächlich sind durch Automatisierung und KI-Technologien viele traditionell repetitiv geprägte Tätigkeiten bedroht. Gleichzeitig zeigt meine Analyse, dass diese Transformation auch neue Chancen eröffnet – etwa durch den Entfall lästiger Routineaufgaben und die Schaffung neuer Berufsbilder im KI-Umfeld.
Dennoch besteht eine realistische Sorge, dass viele nicht-bürokratische Berufe, oft mit geringer gesellschaftlicher Wertschätzung, wegen fehlender digitaler Anpassung oder Automatisierungswucht unter Druck geraten. Das Gefühl geringer Wertigkeit der eigenen Arbeit verstärkt das Empfinden, überflüssig zu werden, wie die aktuellen Studien zeigen.
Welche Berufe sind wirklich KI-sicher?
Eine verlässliche „KI-Sicherheit„ gibt es kaum, aber einige Berufsgruppen gelten derzeit als weniger gefährdet. Dazu zählen vor allem Tätigkeiten, die hohe soziale, kreative oder emotionale Kompetenzen verlangen – etwa im Pflegebereich, in sozialen Berufen oder handwerklichen und künstlerischen Bereichen (t3n, 2025).
Denn KI kann zwar Prozesse optimieren und Routineaufgaben übernehmen, doch menschliche Urteilsfähigkeit, Empathie und kreative Problemlösung bleiben aktuell noch weitestgehend unersetzlich. Doch der technologische Fortschritt lässt vermuten, dass auch viele heute sichere Jobs in Zukunft neu bewertet werden müssen.
Politisches Eingreifen: Notwendig oder chancenlos?
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage nach der Rolle der Politik. Soll sie intervenieren, regulieren und lenken? Ein klares Ja, kommentieren Experten. Denn ohne gezielte Maßnahmen drohen soziale Verwerfungen, die Ängste der jungen Generation könnten sich verstärken und die gesellschaftliche Spaltung wachsen (42thinking, 2025).
Ob Politik allerdings das Tempo und die Tiefenwirkung der KI-Revolution versteht und adäquat begleitet, ist umstritten. Eine vielversprechende Idee wäre vermutlich die Einrichtung eines Bürgerforums, das Experten, Betroffene und Entscheidungsträger zusammenbringt, um realistische Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Dieses Modell könnte Transparenz schaffen und Ängste offen adressieren – ein wichtiger Schritt, um die Akzeptanz für notwendige gesellschaftliche Anpassungen zu fördern.
Fazit: Zwischen Sorge und Aufbruch
Die Generation Z erlebt eine doppelte Realität: Einerseits wächst das Verständnis für KI und deren Nutzen, andererseits sind Ängste vor Jobverlust und gesellschaftlicher Entwertung präsent. Der digitale Wandel ist eine Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit, Arbeit neu zu denken und junge Menschen gezielt auf die Zukunft vorzubereiten.
Für eine erfolgreiche Transformation braucht es mehr als nur technologische Innovation: Bildung, gesellschaftlicher Dialog und politische Weitsicht sind unverzichtbar, um die Chancen der KI zu nutzen und gleichzeitig die berechtigten Ängste ernst zu nehmen.

