Zwei interessante Meldungen zum Thema KI haben mich aufhorchen lassen:
Künstliche Intelligenz im Bereich der HR und Künstliche Intelligenz im Bereich der Medizin.
Wenn Ihr Chef weiß, dass Sie kündigen werden – bevor Sie es selbst wissen
So titelt der Stern über ein Anwendungsfeld der künstlichen Intelligenz. Inhalt ist ein Algorithmus, der in (sehr) großen Unternehmen Vergleiche über Gemeinsamkeiten von Personen ermittelt, die in unterschiedlichen Bereichen arbeiten und dabei Unterschiede in Position, Gehalt etc. als möglichen Kündigungsgrund analysiert.
Macht eine solche Analyse überhaupt wirklich Sinn? Zumindest für den Verkäufer des Algorithmus hat sich die Sache schon gelohnt!
Im sozialen Umfeld eine Maschine entscheiden zu lassen, halte ich für wenig hilfreich. Uns macht doch gerade die Empathie, das Verständnis für das Gegenüber und ein gewisses Bauchgefühl aus, das uns zu Entscheidungen führt.
Das angeführte Beispiel halte ich auch für eher unrealistisch. Natürlich können Leute miteinander sprechen und tun es logischerweise auch. Um eine KI aber so zu „füttern“, dass sinnvolle Ergebnisse herauskommen, ist eine entsprechende Datenlage notwendig. Dazu zählen aber mehr Softskills als tatsächlich erfassbare Hardskills. Betrachtet man dann noch den Datenschutz, wird die Möglichkeit der Erfassung zusätzlicher Informationen zum Verhalten und Befinden der Mitarbeiter entweder sehr schmal oder kriminell.
Künstliche Intelligenz würde ich also in diesem Bereich allerhöchstens als Minimalindikator anwenden. Dabei steht dann aber die Frage nach den erforderlichen Aufwänden, den Inputs und den anfallenden Kosten. Opportunitätskosten habe ich ja bereits öfter schon angesprochen.
Künstliche Intelligenz schlägt Hautärzte bei Krebsdiagnose
Das ist die zweite Überschrift, ebenfalls vom Stern, die sich mit dem Thema KI beschäftigt.
Hier komme ich zu einer ganz anderen Einschätzung als in der vorher beschriebenen Anwendung.
Eine gut trainierte Bilderkennung schlägt den Menschen – kein Wunder, gibt es doch diverse Gründe, warum ausgerechnet hier der Computer die Nase vorn hat.
Da wäre zum Einen die Wissenslage. Zwar kann man über das Betrachten von Aufnahmen eine gewisse Routine erlangen und relativ zuverlässig Diagnosen stellen, auf eine Datenlage wie sie dem Computer bereitgestellt werden kann, verfügt kein Mensch der Welt.
Doch nicht nur das! Der Computer ermüdet nicht, die Augen haben immer die gleiche Qualität, nämlich die der technisch erhobenen Aufnahme. Somit ist es absolut logisch und nachvollziehbar, dass der Mensch in diesem Duell den Kürzeren zieht.
Die Anwendung von KI ist in diesem Fall mehr als gerechtfertigt.
Mein Problem mit KI ist, dass ich das Gefühl habe, die Meisten können nicht mit Wahrscheinlichkeiten umgehen. Dazu kommt bei manchen eine Technikgläubigkeit, die das Ganze meiner Meinung nach gefährlich macht. WIchtig finde ich auch immer was man aus den Ergebnissen macht. Wenn die KI mir sagt, dass mit 75% Wahrscheinlichkeit 1/3 meiner Mitarbeiter Kündigungstendenzen zeigt, muss ich evtl. am Personalkonzept arbeiten. Sollte der Betrieb im Braunkohlebergbau sein, wäre aber vielleicht ein neues Produkt oder Betätigungsfeld sinnvoll.