Manchmal bedeuten Pausen wie gerade hier im Blog nicht unbedingt, dass ich nichts schreibe. Ja, ich bin am Finalisieren von zwei Büchern, die inhaltlich zwar schon länger fertig sind, jetzt aber noch etwas Feintuning bedürfen. Und wie es immer ist – wenn man noch einmal drüber liest, findet man neue Aspekte, die ins Buch einfließen sollten.
Vielleicht interessieren ja ein bisschen die Methoden und Technik, mit der ich an ein meine Bücher herangehe.
Nachdem ich meine Bücher im Selbstverlag der Öffentlichkeit zugänglich mache, sprich „book on demand“, bin ich also selber Herr über Inhalt und – was letztlich recht aufwändig ist – das Layout. Bei meinen bisher veröffentlichten Büchern F.A.Q. Thesis und Beware of Car Hacking habe ich auf den Verlag tredition zurückgegriffen.
Bei diesem Verlag ist das Veröffentlichen ansich super einfach, man lädt das fertige Buch als PDF, WORD oder ePub1 hoch, macht ein paar Angaben zum Inhalt, Autor usw. und schon ist man mehr oder weniger fertig.
Von der Idee …
Ansich ist es ja gar nicht meine Intension, jetzt schreibe ich ein Buch. I.d.R. geht eine intensive Beschäftigung mit einem Thema voraus, sei es beruflich oder Hobby.
Intensive Beschäftigung beginnt mit einer Sammlung an Informationen, Aspekten, Fakten, zunächst unstrukturiert. Das geschieht zumeist in einem Mindmapping Tool. Hier verwende ich Freeplane, das zum Einen Freeware und einfach zu bedienen ist, zum Anderen einen auf das Notwendigste begrenzten Funktionsumfang aufweist. Kommerzielle Lösungen haben oft viel zu viele Möglichkeiten im Design etc., was zum Zeit vertrödeln einlädt.
Die gesammelten Informationen landen bei mir auf der linken Seite des Mindmaps. In einem weiteren Schritt sortiere ich den Inhalt der „Sammelseite“ auf die rechte Seite, für mich „Strukturseite“. Damit habe ich schon einmal ein Grobkonzept.
Beruflich nutze ich solche Mindmaps gerne, weil für Diskussionen unwichtige Gedankengänge einfach ausgeblendet werden können.
Sind die Themen von weitreichenderem Interesse und birgt besonderen Erklärungsbedarf, ist der Bedarf für ein Buch vorhanden und ich lege los.
… zum Buch
Eines meiner ersten Bücher war ein Tagebuch, dass ich während meinem Auslandeinsatzes in Italien verfasst hatte. Zunächst hatte ich mit OpenLibre gestartet, kam aber aufgrund der eingebetteten Fotos nicht allzuweit. Die Datenmengen waren einfach zu groß.
Als Lösung bot sich LaTeX an, ein uraltes, hoch modulares Setzprogramm, dass aber für wissenschaftliche Publikationen bis heute Standard ist. Theoretisch können TeX- Dokumente auf jedem x-beliebigen Rechner kompiliert werden, was in der Realität aber nicht ganz so einfach ist. Je nach Distribution und deren Umgang mit Packages2 kann das Arbeiten während der Konfigurationsphase schon zur Verzweiflung führen.
Hat man aber diese Anfangshürde überschritten, ist die Arbeit mit LaTeX vergleichsweise einfach und man kommt zu hochprofessionellen Ergebnissen. Aufgaben. Die vom Drucker3 zu erledigenden Aufgaben, wie die Berechnung von Spiegelsatz & Co. übernimmt das Setzprogramm.
Manuelle Eingriffe und Korrekturen sind (theoretisch) nicht notwendig, manchmal aber sinnvoll.
Nach knapp 30 Jahren Computerarbeit unter Windows und teilweise Linux, kam erstmalig ein Mac ins Haus, was sich durchaus als Glücksgriff erwiesen hat. Die Oberfläche von MacOS reduziert die Programme auf die Kontenterstellung, so auch in der LaTeX-Distribution.
Was ich unter Windows nie zum Laufen gebracht hatte, funktioniert unter MacOS hervorragend – das Kompilieren von TeX in ePub mittels Pandoc. Damit habe ich aus dem TeX gleich ein eBook gemacht. Perfekt ist das Ergebnis zwar nicht, lässt sich aber unter Calibre leicht korrigieren.
Zugegeben, dieser Beitrag ist eher für die Nerd-Ecke, aber vielleicht hilft es ja jemandem weiter, Ideen bis hin zu einem Buch weiterzuentwickeln.