Eine Einladung zum Klassentreffen löst bei mir sehr ambivalente Gefühle aus, zumal nach 30 Jahren.
Die Ambivalenz hat verschiedene Ursachen.
Da wären zum Beispiel Sympathien und Antipathien. Als Erwachsener geht man damit ja mittlerweile routiniert und in der Regel gewaltfrei um – was in der Adoleszenz nicht unbedingt immer gegeben ist.
Erinnerungen – und hier meine ich keineswegs nur die eigenen – können ebenfalls wie ein Damoklesschwert über einem hängen, speziell, wenn man ein Talent für Fettnäpfchen hat, die möglicherweise im kollektiven Gedächtnis verblieben sind und für Lacher auf der anderen Seite sorgen.
Interessant wiederum ist zu sehen, welche Träume und Berufswünsche sich bei den anderen erfüllt haben, oder aber auch nicht. Welche ungeahnten Potentiale konnten die Klassenkameraden aktivieren?
Ein gewisses Frustpotential hingegen hat die Tatsache, mit dem Thema Alterung konfrontiert zu werden.
Zusammenfassend kann ich aber sagen, es war ein schöner Abend mit diversen Fotos, Erinnerungen und der Erkenntnis, dass jeder seinen im Weg im Leben gefunden hat.