Es ist ein Buzzwort unserer Zeit, die Resilienz. Überall liest man, wir müssen die Fähigkeit zur Resilienz aufbauen. Aber was steckt dahinter? Darf man sich nicht mehr gepflegt über Probleme aufregen? Wird man zur Apathie geradezu erzogen?
Schaue ich auf die aktuellen Probleme, die auf mich im Einzelnen, aber auch auf die Gesellschaft einströmen, ist Resilienz vielleicht genau der falsche Ansatz! Muss ich nicht viel wütender werden, wenn Lobbyismus die Politik beherrscht, wenn Religionen für Gewalttaten verantwortlich gemacht werden, Machtgefüge außer Kontrolle geraten, das Klima aufgrund von Geldgier Purzelbäume schlägt?
Werden wir gerade geframed, zur Passivität überredet? Steckt da ein Plan dahinter?
Ich nehme mir vor, wieder weniger resilient zu werden, mein gesellschaftliches Valium aus dem Blut zu schwemmen und lauter meine Meinung zu vertreten. Wir werden nämlich bereits genug mit dem Opium fürs Volk versorgt, Brot und Spiele – und (un-)passende Feindbildern.
Ich sehe Resilienz eher unter dem Aspekt, trotz widriger Umstände handlungsfähig bleiben und nicht vor lauter Panik in Apathie zu verfallen
Es ist sicher eine etwas provokative Sichtweise auf das Thema Resilienz, es wird m.E. inflationär gebraucht.