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Erbschaftssteuer: Ein überfälliger Hebel für mehr Gerechtigkeit?

 

Die Erbschaftssteuer sorgt regelmäßig für hitzige Debatten. Während die einen sie als notwendiges Instrument für mehr Gerechtigkeit sehen, sprechen sich andere entschieden dagegen aus und bezeichnen sie als Hürde für Leistungsträger. Doch ich frage mich: Warum sollte die Erbschaftssteuer nicht nur bestehen bleiben, sondern vielleicht sogar verschärft werden? Ein Blick auf die Vermögensverteilung und die zunehmende soziale Ungleichheit zwischen Großerben und den Erben von Lieschen Müller macht für mich klar, dass wir hier handeln müssen.

Die massive Bevorzugung der Großerben

Große Vermögen werden oft ohne Gegenleistung vererbt – keine Arbeit, keine Innovation, keine Wertschöpfung. Und wer profitiert? Eine ohnehin privilegierte Schicht, die ohne nennenswerte Besteuerung Millionen oder gar Milliarden an die nächste Generation weitergibt. Für die Erben von Lieschen Müller hingegen sieht die Realität anders aus: Meist erben sie nur kleine Summen, die kaum zur Vermögensbildung reichen. Genau hier sehe ich das Problem: Die aktuelle Erbschaftssteuer begünstigt die Großerben und verfestigt die ohnehin bestehende Ungleichheit.

In einem Artikel auf Zeit Online wurde bereits thematisiert, dass „die Erbschaftsteuer ein Instrument zur Bekämpfung der sozialen Ungleichheit“ sein könnte, aber durch zu viele Ausnahmen und Vergünstigungen große Vermögen kaum belastet werden („Die Sache mit der Erbschaftsteuer“, 2016). Es zeigt sich klar, wie diese ungleiche Behandlung der Vermögen die Kluft zwischen Arm und Reich weiter vergrößert.

Erbschaften als Treiber der sozialen Ungleichheit

Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist längst kein Randthema mehr – es ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Erbschaften spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie Vermögen ungleich verteilen. Anstatt Chancengleichheit zu fördern, tragen Erbschaften dazu bei, dass die soziale Kluft immer größer wird. Immobilien, Aktienpakete oder Unternehmensanteile werden oft in elitären Kreisen weitergegeben, ohne dass sie den breiten Markt erreichen.

Der Deutschlandfunk berichtete in einem Artikel darüber, dass durch Erbschaften große Summen in bestimmten Kreisen bleiben und dass dadurch die Vermögensungleichheit immer weiter zunehme („Erben – Der neue Adel“, 2021). Genau hier liegt das Problem: Diese Dynamik sorgt dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, während der Großteil der Bevölkerung nicht davon profitiert.

Der fehlende Rückfluss von Kapital in den Markt

Was mich an großen Erbschaften besonders stört, ist der fehlende Rückfluss von Kapital in die Wirtschaft. Dieses Vermögen wird oft nicht produktiv genutzt, sondern lediglich verwaltet. So bleibt es dem Markt entzogen, der eigentlich davon profitieren könnte. Ich bin überzeugt, dass eine stärkere Besteuerung von Erbschaften hier einen wichtigen Beitrag leisten könnte. Das Kapital würde zurück in den Wirtschaftskreislauf fließen und könnte für wichtige Projekte genutzt werden, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen.

Wie die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel aufzeigt, bleiben große Vermögen oft im privaten Bereich und fließen nicht zurück in den Markt („Wie Reiche ihr Vermögen sichern“, 2020). Hier werden große Summen dem öffentlichen Leben entzogen, die dringend für Bildung, Innovation und soziale Projekte benötigt würden.

Mein Fazit: Eine Reform der Erbschaftssteuer ist längst überfällig

Für mich ist die Erbschaftssteuer mehr als nur ein Mittel, um Staatseinnahmen zu generieren. Sie ist ein Instrument, das helfen kann, soziale Gerechtigkeit zu fördern und die wachsende Vermögensungleichheit abzumildern. Angesichts der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich bin ich überzeugt, dass die Erbschaftssteuer als Teil einer umfassenden Reform verstärkt werden sollte. Es geht nicht darum, Reichtum zu bestrafen, sondern darum, der gesamten Gesellschaft wieder mehr Teilhabe am Wohlstand zu ermöglichen.

Die zunehmende Konzentration von Reichtum wurde in der Vergangenheit bereits vielfach kritisch betrachtet, etwa im Spiegel-Artikel „Deutschland im Erbschaftsrausch“ (2019). Es zeigt sich: Ohne eine stärkere Regulierung, wie sie die Erbschaftssteuer leisten könnte, wird die soziale Ungleichheit weiter zunehmen.

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