Ich bin kein Astronom, kein Physiker, kein Kosmologe. Ich bin Ingenieur. Einer, der sich mit Systemen, Prozessen und logischen Zusammenhängen beschäftigt – und dabei oft über den Rand der etablierten Erklärmodelle hinausdenkt.
Und je länger ich über den Urknall und unser Universum nachdenke, desto mehr kommt mir die Frage: Haben wir vielleicht irgendwo einen Vorzeichenfehler eingebaut?
Zeitfrage – Woher kam der Startimpuls?
Das Standardmodell der Kosmologie sagt: Mit dem Urknall begann die Zeit. Davor gab es nichts – keine Materie, keine Energie, keine Zeit. Aber wie soll das logisch funktionieren?
Jeder Prozess, jede Veränderung setzt eine zeitliche Abfolge voraus. Der Urknall hatte aber keinen Trigger, kein Vorher, kein Nachher – das klingt für mich eher nach einer göttlichen Setzung als nach einer naturwissenschaftlichen Notwendigkeit[9].
Möglicherweise betrachten wir Zeit falsch. Vielleicht ist sie nicht linear, sondern oszillierend – wie eine Sinuskurve. Wenn dem so wäre, dann wäre der Urknall schlicht der Nulldurchgang dieser Kurve, bei dem sich das Vorzeichen umkehrt. Negative Zeit? Keine Ahnung, ob das mathematisch Sinn macht, als Gedanke wäre es aber für mich logisch und nicht unrealistisch.
Oder eine andere Dimension der Zeit? Und was wäre die Zeiteinheit des „Exoversums“, also des übergeordneten Systems, in dem unser Universum eingebettet sein könnte? Solche Modelle wurden in der Vergangenheit diskutiert, jedoch wegen thermodynamischer Probleme wie der Entropiezunahme verworfen[10].
Raumfrage – Was kann eine Singularität aufbrechen?
Vor dem Urknall soll eine Singularität existiert haben, ein Punkt, in dem alle Masse, Energie und Raumzeit unseres Universums unendlich verdichtet waren[7]. Das klingt zunächst wie eine mathematische Grenzwertbetrachtung.
Aber wenn Singularitäten – wie schwarze Löcher – eine unvorstellbar starke, unendliche Gravitation haben, warum sollte dann eine Singularität, die die gesamte Existenz umfasst, plötzlich „explodieren“? Ein Streichholz am Bleiwürfel verursacht auch keine Explosion, und wir sprechen hier von deutlich dichteren Zuständen!

Was könnte eine Singularität aufbrechen? Ist es denkbar, dass schwarze Löcher eine Art Überlastungspunkt erreichen können? Eine kritische Grenzschicht, bei der die Oberflächenspannung dieser geballten Gravitation überschritten wird und sie „platzen“? Wenn schwarze Löcher in sich zusammenfallen, könnte es sein, dass sie auf der anderen Seite als neue Universen „aufbrechen“[1][4]?
Wobei: ein vollständiger Kollaps prinzipiell nicht möglich ist, da die höchste Dichte bereits erreicht ist – was also wäre dann der Mechanismus, der eine Umwandlung in etwas anderes erlaubt? Vielleicht ist unser Universum nichts anderes als das Produkt eines solchen Prozesses – das Echo eines kollabierten kosmischen Systems[7].
Das Raumproblem – Warum nur ein Universum?
Unsere Modelle gehen oft implizit davon aus, dass es „Platz“ für genau ein, sich noch dazu beschleunigt ausdehnendes Universum gibt. Doch warum eigentlich? Wenn Raum sich ausdehnen kann, muss es auch Raum – nennen wir es Exoversum – geben, in den er sich ausdehnen kann.
Ist es nicht viel logischer, dass Universen nebeneinander existieren, ganz unprätentiös, wie die Murmeln in der Tasche eines Kindes? Ein Multiversum könnte aus vielen Universen bestehen, die nach ähnlichen oder völlig anderen Gesetzen funktionieren[10].
Grundsätzlicher Denkfehler?
Die Darstellung der Raumzeit erfolgt in der Regel in einer Ebene, etwa in Form von Raum-Zeit-Diagrammen. Diese zweidimensionale Darstellung ist jedoch per se unzureichend, da sie lediglich eine Projektion aus einem bestimmten Blickwinkel darstellt.
Tatsächlich ist die Raumzeit ein vierdimensionales Kontinuum, bestehend aus drei Raumdimensionen und einer Zeitdimension, wie es durch die Relativitätstheorie beschrieben wird. Diese vier Dimensionen sind eng miteinander verwoben und können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden[13][15][17].

Um ein besseres Verständnis der Raumzeit zu gewinnen, müssten wir mindestens dreidimensional denken, wenn nicht sogar eine neue Form der Darstellung entwickeln.
Eine solche Darstellung müsste die dynamische Natur der Raumzeitkrümmung, wie sie durch Masse und Energie beeinflusst wird, besser visualisieren können. Dies könnte beispielsweise durch interaktive oder multidimensionale Modelle geschehen, die die Verformungen der Raumzeit in Echtzeit simulieren[11][13].
Könnte es sein, dass wir uns mit der Form der Darstellung selber Hindernisse und Grenzen im Denken aufbauen, quasi Scheuklappen fürs Hirn?
Es stellt sich zudem die Frage, ob wir einen neuen Betrachtungsursprung benötigen – ähnlich dem Paradigmenwechsel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild.
Könnte ein Übergang vom visiozentrischen Denken1 (fokussiert auf das Sichtbare) zum logozentrischen Denken (fokussiert auf logische und abstrakte Zusammenhänge) notwendig sein? Ein solcher Perspektivwechsel könnte uns helfen, die komplexen Strukturen und Mechanismen der Raumzeit besser zu verstehen und unsere kosmologischen Modelle weiterzuentwickeln[12][14].
Herleitung und falsche Fragestellungen?
Was, wenn wir das gesamte Konzept von Raum und Zeit grundsätzlich falsch herleiten?
Unsere Theorien sind von unserer menschlichen Wahrnehmung und Logik geprägt – und von den mathematischen Werkzeugen, die wir zur Verfügung haben[6]. Doch was, wenn wir mit unserer Mathematik nur einen Teilaspekt eines viel größeren Zusammenhangs beschreiben?
Vielleicht ist der Urknall nicht der Anfang, sondern ein Übergangszustand. Vielleicht ist Raumzeit keine feste Struktur, sondern eine flexible Membran[9]. Vielleicht übersehen wir ein einfaches Prinzip – einen Vorzeichenfehler in unserem kosmischen Rechenmodell.
Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass Fragen oft wichtiger sind als Antworten.
Quellen
[1] Urknall-Theorie: Was gab es davor? Astrophysiker klärt auf – RND https://www.rnd.de/wissen/urknall-theorie-was-gab-es-davor-astrophysiker-klaert-auf-2FYW57AFMJBMXANGKTAVLDDGVY.html[2] Das Universum wird sich nicht ewig ausdehnen – WELT https://www.welt.de/print-welt/article386419/Das-Universum-wird-sich-nicht-ewig-ausdehnen.html
[3] Ingenieur oder Physiker – Was könnt ihr mir raten? – gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/ingenieur-oder-physiker—was-koennt-ihr-mir-raten
[4] Neuer Einblick in den Urknall – Welt der Physik https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2006/neuer-einblick-in-den-urknall/
[5] Was ist der aktuelle Forschungsstand zum oszillierenden Universum … https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wissenschaft-und-forschung/1000-antworten-2698.html
[6] [PDF] Immer. Wi(e)der. Universität. : Pluralistische Erkenntnis und … https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/88361/ssoar-2023-rettenmaier-Immer_Wieder_Universitat__Pluralistische.pdf?sequence=1&isAllowed=y&lnkname=ssoar-2023-rettenmaier-Immer_Wieder_Universitat__Pluralistische.pdf
[7] Urknall – Lexikon der Physik – Spektrum der Wissenschaft https://www.spektrum.de/lexikon/physik/urknall/15018
[8] Oszillierende Reaktion – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Oszillierende_Reaktion
[9] Urknall – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Urknall
[10] Astrophysik: Das ewig pulsierende Multiversum https://www.spektrum.de/news/das-ewig-pulsierende-multiversum/863970
[11] V5-DE-Kosmologie – Dimensionale Physik https://dimensionale-physik.de/v5-de-kosmologie/
[12] Logozentrismus – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Logozentrismus
[13] Lexikon der Astronomie – : – Raumzeit – Spektrum der Wissenschaft https://www.spektrum.de/lexikon/astronomie/raumzeit/393
[14] Logozentrismus – WikiBrief.org https://deutsch.wikibrief.org/wiki/Logocentrism
[15] Raumzeit – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Raumzeit
[16] [PDF] philosophisches Denken – Gerhard Dirmoser http://gerhard_dirmoser.public1.linz.at/ars/ARS_denken_Pajek_1_2.pdf
[17] 16.5 Raum-Zeit-Diagramme – Physik Libre https://physikbuch.schule/minkowski-diagrams.html
[18] [PDF] GOTTHARD GÜNTHER UND DIE FOLGEN – updocs.aau.at https://ubdocs.aau.at/open/voll/tewi/AC00040896.pdf