Social-Media-Marketing und seine KPIs

Wie musste ich beim Lesen dieses Artikels von BASIC thinking schmunzeln, bestätigt er doch in einigen Punkten meine persönliche Vermutung.

KPI – Key Performance Indicator

Machen wir uns nichts vor, auch wenn der KPI eine Leistungskennzahl ist, reden wir doch in diesem Zusammenhang eher von einem missverstandenen Schlagwort.

KPI’s sind Kennzahlen in der Betriebswirtschaftslehre, die den Fortschritt bzw. Erfüllung von Zielen innerhalb einer Organisation/Firma repräsentieren. Soweit, so gut.

Aktuell werden auf Basis der Digitalisierungspolemik KPI’s präsentiert, die lediglich einen Bruchteil des Wirtschaftsvolumens darstellen, von ihrer Außenwirkung jedoch als essentiell bewertet werden.

Im Prinzip geht es doch (nur) um Werbung und hierbei genauer um den Anteil, der in Social Media investiert wird. Die Sucht nach Likes und Followern scheint die ganze restliche Unternehmung in den Schatten zu stellen – zumindest wenn man der aggressiven  Kommunikation glauben soll.

Daumen runter

Hand aufs Herz – wie oft möchte man Werbebeiträge (in sozialen Medien) mit einem „Daumen runter“ bewerten. Dabei geht es doch längst nicht um das Produkt, sondern vielmehr um den Nerv-Faktor der Werbeaussage, sofern sie überhaupt noch erkennbar ist.

Muss man tatsächlich einem Unternehmen „folgen“ im Sinne von Followership, um „auf dem Laufenden zu bleiben“? Ist es notwendig, ein potentiell interessantes Produkt eines kommerziellen Anbieters „zu liken“, oder kann es einen einfach „nur gerne haben“?

Hängt die Kaufentscheidung wirklich an der Werbeaussage und dem Werbeversprechen oder sind wir nicht mittlerweile aufgeklärt genug, zu erkennen, das Werbung im Grund nur eine produktbezogene Kurzgeschichte ist, die im Falle des Kaufes mit der persönlichen Lebenswirklichkeit rein gar nichts zu tun haben wird?

Konzentration auf Kernkompetenzen

Natürlich ist Social Media eine Werbeplattform, die ich letztlich auch selber nutze. Natürlich freue ich mich über Likes, Kommentare und steigende Nutzerzahlen. Und nein, mein Lebensglück oder materielle Situation hängt nicht von der Werbung auf diesem Medium ab. Ich vertraue vielmehr auf einer gewissen Konstanz und einer (hoffentlich von Außen wahrgenommenen) Qualität meiner Beiträge und im Falle von Gudera Pictures meinen Produkten sprich Fotos und Artikeln.

Wäre es nicht an der Zeit, Energie und Aufwände wieder stärker in die Entwicklung der eigenen Produkte zu legen, anstatt in Werbung? Was ist aus dem Kaizen geworden, dem Weg der ständigen Verbesserung? Warum muss es immer gleich eine Revolution sein, wenn eine Evolution genügen würde?

Die Aussagen über Werbewirksamkeit kommen in der Regel doch von Werbetreibenden und damit demjenigen, dessen Geschäftsmodell vom Glauben an die Zahlen abhängt. Dabei wollen wir so aufgeklärt sein und glauben nicht einmal mehr ethische Grundsätze, weil sie ja im Verdacht stehen könnten, (ursprünglich) religiös motiviert zu sein?!

Mich würden tatsächlich aktuelle, unabhängige Studien zur Werbewirksamkeit interessieren. Ich vermute nämlich, dass mit Werbung im Moment viel Spielgeld generiert und genauso viel verbrannt wird.

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