Hirnlose Künstliche Intelligenz

Dass künstliche Intelligenz nur so gut ist, wie diejenigen, die sie programmieren, ist sicherlich klar und logisch. Auch, dass nicht alles KI ist, wo KI draufsteht, habe ich bereits mehrfach erwähnt. Brandaktuell kamen ja auch die Meldungen rund um Alexa, die doch auf menschliche Hilfe angewiesen ist. Positiv formuliert.

Entscheidungen, die von der KI gefällt werden, werden immer mehr und auch auf immer größeren Einsatzfeldern. Nicht nur technische Prozesse sollen immer öfter durch selbstlernende Maschinen optimiert werden, auch medizinische Diagnosen, Hiring von Mitarbeitern oder Finanzgeschäfte sollen mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz verbessert werden.

Großes Aber: Was man als menschlicher Entscheider mit in das Ergebnis einbringt, ist Intuition, also jenes Bauchgefühl, dass uns auf unerklärliche Weise durch das Leben führt.

Wie ein Artikel in der t3n darstellt, besteht im Allgemeinen die Angst vor KI nicht in der Superintelligenz, sondern viel eher in Bedenken zu einfach gestrickten Algorithmen gegenüber. Und die Angst ist m.E. durchaus berechtigt.

Auch wenn ich der Politik i.d.R. kein allzugroßes Technikverständnis zutraue, hier scheint mir Frau Katarina Barley doch einen korrekten Ansatz zu wählen, eine Detaillierung des Vorschlags ist natürlich abzuwarten.

Ebenfalls abzuwarten bleibt, wie die Gesellschaft mit den KI-markierten Ergebnissen umgeht. Abgelehnte Bewerbungen mit KI-Stempel dürften doch auch zu reichlich Unverständnis bei Betroffenen führen. Die Rechtsprechung wird hier ebenfalls auf neue Herausforderungen stoßen.

Genauso problematisch könnten KI-modulierte Aktienkurse sein, speziell wenn der Trend einmal nicht nach oben zeigt.

Inwieweit die KI-Entscheidungen auch wirklich gekennzeichnet werden und wie gut die Gesetzeslage kontrollierbar ist, sei mal dahingestellt.

Insgesamt finde ich den Vorschlag sehr gut. Eine stille Hoffnung daraus ist natürlich, dass man insgesamt über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auch hinsichtlich der Opportunitätskosten nachdenkt und ggf. auch mal ein System wieder auf menschliche Entscheider umstellt.

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