Demokratie – eine Witz-Plattform?

Gewiss, Humor ist stark geschmacksabhängig und die aktuelle Politik erscheint teilweise aus der Feder von Satirikern entsprungen zu sein. Ist es da aber zulässig, die Demokratie als Plattform für Witze zu missbrauchen?

Es war schon durchaus denk- und möglicherweise auch fragwürdig, als Die Partei sich mit Satzung und allen erforderlichen Mitteln zu einer politischen Gruppierung zusammenschloss, um mit satirischen Mitteln auf Missstände hinzuweisen, lässt sich doch ein weiterführendes, politisches Programm vermissen1.

Was aber Jan Böhmermann aktuell versucht, grenzt an Demontage des verbleibenden2 demokratischen Prinzips, scheint es ihm doch nur um Popularität und nicht um Ernsthaftigkeit zu gehen.

Die Demokratie hat schon reichlich Schrammen und Dellen durch die Liberalisierung und die Abkehr vom Wählerwillen hin zum Wirtschaftswillen bekommen, jetzt auch noch für Comediens eine Plattform darzustellen, geht m.E. doch zu weit. Sonneborn und Semsrott vermögen immerhin die Finger gezielt und treffsicher in Wunden der Demokratie zu legen, Böhmermann zeigte bisher aber nur Witze unter der Gürtellinie3.

Fremdschämen muss man sich aber auch für die etablierte CSU mit ihrem „Conter“ auf REZO. Copy-Paste ist bei Politikern zwar im Rahmen von Promotionen durchaus beliebt, führt aber auch zu Unverständnis in der Bevölkerung. Die Authentizität der alteingesessenen, bayrischen Partei lässt hier doch deutlich zu wünschen übrig, ebenso die „im Original“ von REZO beigestellten Quellen und Recherchen. Das „Greta-Bashing“ tut sein Übriges, zumal auch hier Recherchen und Quellenangaben für Klarheit sorgen würden.

 

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