a number of owls are sitting on a wire

Brain Count – KI im ethischen Dilemma

Und wieder ein Podcast, der einen Blick auf die KI wirft.

Im Beitrag zeigen sich m.E. zwei Hauptprobleme auf.

Inhaltliche Betrachtung KI

Was genau Künstliche Intelligenz ausmacht, ist scheinbar selbst den Experten nicht wirklich klar.

Für mich steht hinter der KI nichts weiter, als ein schnelles Rechenwerk1 mit schnellen Algorithmen2, sowie ausgefuchste, speicherintensive Datenbanken3, die von Menschen programmiert werden.

Künstliche Intelligenz setzt also auf dem Know How von Programmierern auf. Mit Intelligenz hat das Ganze nach wie vor nicht wirklich etwas zu tun, außer eben der Kreativität von Softwareentwicklern, Datenbankspezialisten und Marketing-Experten. Darauf hatte ich ja bereits in meinem Beitrag zur „hirnlosen KI“ hingewiesen.

Und doch wird diese Technologie immer wieder auf einen Sockel gehoben und mystifiziert. „Experten“ melden sich zu Wort, ohne die Grundlagen verstanden zu haben. Ganz nebenbei entwickeln wir ein Urvertrauen in Technik, die dann plötzlich enttäuscht wird. Ist es nicht faszinierend? IT-Konzerne faken KI, so jedenfalls ein Beitrag von Heise.

Ethische Betrachtung KI

KI kann und wird unser Arbeitsleben verändern. Fakt. KI wird bestimmte Aufgaben4 viel besser lösen können, als der Mensch. Fakt.

Wäre es aber nicht endlich an der Zeit, nicht nur der KI sondern der Technologie allgemein Grenzen aufzuzeigen? Wird es nicht endlich Zeit, sowohl der Politik als auch der Wirtschaft darzulegen, was der Einsatz von KI bedeutet?

Diskussionen um „neugeschaffene Arbeitsplätze“ für die Jobs, die durch Technologie wegrationalisiert werden, sind müßig, werden doch lediglich Arbeitsplätze für immer höhere Qualifikationen bereitgestellt und ein Großteil der Bevölkerung damit abgehängt.

Wie riskant eine Verlagerung der Arbeitslast auf „high performer“ wirklich ist, zeigt ein Querverweis auf Ayn Rand, die gerade in den USA sich einer großen Beliebtheit erfreut. Ayn Rand vertritt einen egoistischen, empathiefreien Kapitalismus. Die Intelligenz sieht sich irgendwann nicht mehr als „ausgenutztes“ Zugpferd der Allgemeinheit und verweigert die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft. Peng. Aus.

In einem solchen Szenario wäre irgendwann keiner mehr da – oder bereit, um die Welt am Laufen zu halten. Und das Ganze nur, weil wir uns einbilden, jeden Job von Technologie erledigen lassen zu müssen. Automatisierte Routinejobs zerfressen unsere Work Life Balance und führen uns in rasender Geschwindigkeit in den Abgrund des „Burn Out“, weil Erholungsphasen einer Produktivitätssteigerung weichen müssen.

„Amoklaufende“ künstliche Intelligenz basiert nicht auf einem technischen Dilemma, sondern Moralvorstellungen von Programmierern und deren Auftraggebern. Entscheidungen über Leben und Tod haben keinen technischen Hintergrund, sondern sind eine Folge von menschlichen, ingenieursmäßigen Entscheidungen. Das sollte uns endlich bewusst werden und unsere Entscheidungen beeinflussen.

Lösungsansätze

Fangen wir endlich an, uns intensiv mit dem Thema Opportunitätskosten zu beschäftigen.

Eine „brain-level5„-freie Betrachtung von Arbeitsplätzen ist eine soziale Sackgasse.

Hatte ich früher primär eine Automatisierungssteuer als Ausgleich und finanzielle Quelle für ein bedingungsloses Grundeinkommen angesehen, kommen mittlerweile zusätzlich auch noch Risikominimierungssteuern hinzu.

Eine detaillierte Betrachtung der Anwendungsgebiete der KI ist für mich unumgänglich. Hier erwarte ich einen großen Anteil an Systemen, deren einziger Zweck das Minimieren von Risiken darstellt. Das betrifft im Wesentlichen das Versicherungswesen6 und Banken.

Somit wären m.E. Gewinne aus Risikominimierung in einem nicht unerheblichen Maße zu versteuern.

Und so wäre ich (mal wieder) vom Stöckchen aufs Hölzchen gekommen.

 

 

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