a number of owls are sitting on a wire

Böse KI – juristisch-ethische Grauzone?

Dass ich mit KI so meine Bauchschmerzen habe, sollte aus diversen Beiträgen ansatzweise schon erkennbar geworden sein. Richtig spannend wird es, wenn ein Unternehmen, dass auf Basis von KI Gesetze und ethische Wertvorstellungen verletzt, sich einfach so darüber hinwegsetzen kann.

Im Falle von Clearview zeigen sich für mich mehrere Phänomene.

Ignoranz vor juristischen Konsequenzen

Wie aus dem Heise-Artikel hervorgeht, drohen von mehreren Staaten bereits teilweise empfindliche Geldstrafen.

Was bewegt also ein Unternehmen dazu, diese Strafen hinzunehmen? Es muss also um ein Vielfaches lukrativer sein, den Service aufrecht zu erhalten, als die potentielle „Abschreckung“ durch monetäre Sanktionen.

Was mich zur nächsten Frage bringt – wonach werden die Sanktionen bemessen? Die Wirksamkeit von Geldstrafen angesichts aktueller Aktien(über)bewertungen scheint mir doch etwas an Schärfe verloren zu haben.

Eine weitere Frage stellt sich mir, auch was den Umgang mit anderen Unternehmen angeht. Werden Firmen „mit besonderem Interesse“ von Staaten protegiert? Sehr auffällig ist dies z.B. bei Tesla, wo tödliche Unfälle vergleichsweise milde bestraft wurden.

Ignoranz gegenüber gesellschaftlichem Konsenz

Zugegeben, die Gesellschaft zeigt sich gerade nicht gerade meinungsstabil, von Konsenz ist gar nicht zu reden. Tendenzen sind jedoch klar ersichtlich. Gesichtserkennung birgt mehr Risiken als Problemlösungen, zumal eine ganze Gesellschaft unter Generalverdacht gestellt wird.

Insofern erscheint es mir umso unlogischer, dass sich eine Firma über dieses Problem hinwegsetzen kann.

Gewissenlosigkeit bei zu erwartendem Einkommen auf Führungsebene ist jetzt nichts, was mich sonderlich verwundert. Eher, warum scheinbar auf der Seite der Ausführenden keine Gewissenskonflikte aufzukommen scheinen.

Zu welchem Ergebnis die Gerichte kommen werden, bleibt abzuwarten. Dass sich die Gesellschaft international mit Technologieethik zu beschäftigen hat, sollte aber endlich in den Fokus geraten.

 

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