Politik soll gestalten, nicht verwalten. Doch zu oft wirken Politiker wie dilettierende Schauspieler in einem schlechten Stück. Applaus gibt es nicht, nur Buhrufe – und die sind verdient. Es reicht. Politiker aller Parteien, erinnert euch an euren Job! Ihr seid bzw. werdet gewählt, um für die Bevölkerung zu handeln – nicht für eure Karrieren, Parteikassen oder die nächste Talkshow-Einladung.
Was ihr tun sollt
- Pro Bevölkerung agieren: Eure oberste Aufgabe ist es, die Interessen der Bürger zu vertreten. Und zwar aller Bürger – nicht nur der Lauten, Reichen oder Bequemen.
- Die Schwächsten schützen: Eine Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie mit den Schwächsten umgeht. Wenn Kinder in Armut leben oder Alte sich Essen vom Mund absparen, habt ihr versagt.
- Für Gerechtigkeit und Gleichbehandlung sorgen: Gleiche Rechte, gleiche Chancen, gleiche Steuern – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Einkommen. Das ist kein Wunschdenken, sondern euer Job.
- Keine falschen Versprechungen machen: Wer Wähler mit Lügen lockt, hat in einer Demokratie nichts verloren. Ihr seid keine Marktschreier, sondern gewählte Vertreter.
- Korrektiv zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein: Die Interessen beider Seiten zu wahren, ist kein Balanceakt, sondern Verantwortung. Hört auf, nur Lobbyisten zuzuhören.
- Verursacherprinzip anwenden: Wer Mist baut, zahlt. Egal ob Unternehmen, Einzelperson oder Staat. Punkt.
- Verständliche Gesetze schaffen: Wenn selbst Juristen eure Texte kaum verstehen, läuft was schief. Gesetze sind für die Bürger da, nicht für eure juristischen Labyrinthe.
- Marktgerechtigkeit sichern: Wettbewerb fördern, Monopole verhindern – das ist die Basis einer gesunden Wirtschaft.
- Verteidigungsbereitschaft und Bündnisse stärken: Sicherheit ist keine Spielwiese für ideologische Grabenkämpfe. Aber behaltet unsere individuelle Souveränität im Blick.
- Normen durchsetzen: Regeln sind die Grundlage einer funktionierenden Gesellschaft. Lasst nicht zu, dass diese zur Farce verkommen.
- Die Infrastruktur des Landes reparieren: Straßen, Brücken, Schienen, digitale Netze – die Basis unseres Lebens bröckelt, während ihr über Prestigeprojekte debattiert. Stopft die Schlaglöcher, statt Luftschlösser zu bauen.
- Für unabhängige Medien sorgen: Eine funktionierende Demokratie braucht Medien, die frei berichten können, ohne politischen oder wirtschaftlichen Druck. Eure Aufgabe ist es, diese Freiheit aktiv zu schützen und nicht zu untergraben. Stoppt subtile Einflussnahme, stärkt Pressefreiheit und stellt sicher, dass der Zugang zu faktenbasierten Informationen für alle gewährleistet ist.
- Die Zukunft der Natur und Lebensfähigkeit der nächsten Generationen sicherstellen: Politik darf nicht kurzfristig denken. Es geht darum, eine lebenswerte Umwelt zu bewahren – für uns, für unsere Kinder und darüber hinaus. Eure Aufgabe ist es, Maßnahmen zu ergreifen, die Klimawandel bremsen, Artenvielfalt erhalten und Ressourcen schützen.
- Industrie und Landwirtschaft zu Innovationsbereitschaft und nachhaltigem Handeln motivieren: Ihr müsst Innovationen im Umweltschutz fördern und gleichzeitig auf bewährte, ressourcenschonende Methoden zurückblicken. Moderne Technik und traditionelles Wissen können gemeinsam Lösungen schaffen. Es ist eure Aufgabe, Rahmenbedingungen zu setzen, die Unternehmen und Landwirte belohnen, wenn sie im Sinne der Umwelt handeln.
- Schulen modernisieren: WLAN, Tablets, digitale Lehrmittel – das ist keine Zukunft, das ist Gegenwart. Bringt Schulen auf den Stand des 21. Jahrhunderts.
- Lehrkräfte fördern: Sie sind keine Lückenfüller, sondern Schlüsselakteure. Investiert in ihre Ausbildung, Weiterbildung und Arbeitsbedingungen.
- Chancengleichheit schaffen: Ob Stadt oder Land, reich oder arm – Bildung darf kein Privileg sein.
- Berufsbildung stärken: Nicht jeder wird Akademiker. Fördert duale Ausbildung, Handwerk und technische Berufe.
- Lebenslanges Lernen ermöglichen: Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Unterstützt Weiterbildungen und Umschulungen, damit Menschen mithalten können.
Was ihr lassen sollt
- Gesellschaftliche Spaltung fördern: Politik lebt vom Diskurs, nicht von Hass. Hört auf, Gruppen gegeneinander auszuspielen.
- Eliten ungerecht fördern: Subventionen für Milliardäre, Steuererleichterungen für Konzerne – wie wäre es, wenn ihr mal die Menschen unterstützt, die euch gewählt haben?
- Lügen verbreiten: Wer Fakten ignoriert, ist keine Führungskraft, sondern eine Gefahr. Wahrheit ist keine Verhandlungsmasse.
- Vorurteile schüren: Euer Job ist, Brücken zu bauen, nicht Mauern. Diskriminierung und Populismus haben in der Politik nichts verloren.
- Symbolpolitik betreiben: Große Reden schwingen, kleine Schritte machen – das könnt ihr lassen. Ergebnisse zählen, nicht Überschriften.
- Verantwortung abschieben: Ja, Probleme sind komplex. Aber dafür werdet ihr bezahlt. Hört auf, Schuld bei anderen zu suchen, und löst endlich die Probleme.
Ein letzter Gedanke
Wir sind euer Arbeitgeber. Ihr seid unsere Angestellten bzw. werdet es sein. Und glaubt uns, wir beobachten genau, wer sich noch Mühe gibt und wer nur warm sitzt. Wenn ihr nicht liefert, gibt es Kündigungen – spätestens bei der nächsten Wahl.
Macht endlich euren verdammten Job.