Wenn man nicht wirklich viel machen kann, bieten sich immerhin die News auf den verschiedenen Kanälen als Abwechslung an. Nachdem ich ja durchaus technisch interessiert bin, sind Tech-News natürlich auch mit dabei.
In der letzten Zeit kommen immer wieder Nachrichten vom angebissenen Apfel in meine Feeds. Neue Geräte sind aber nur ein Teil der News. Bad News gibt es auch immer wieder. Bend Gate, Audio-Probleme, teilweise veraltete Hardware sind recht typische Vertreter dieser Nachrichtengruppe.
Nein, es geht nicht um das Bashing der Produkte aus Cupertino, nur eine kleine Analyse.
Hauptziel der Entwicklung scheint die Reduzierung der Gerätedicke zu sein. Daraufhin werden scheinbar alle Techniken und Technologien angepasst, langsame Prozessoren um das Thermomanagement in den Griff zu bekommen, dünne Akkus, Unmengen an Klebstoffen…
Design driven functionality.
O.k., niemand möchte, dass man eine extra Tasche für das Smartphone braucht, für „wirklich“ mobiles Arbeiten ist ein leichtes, dünnes Notebook schon interessant.
Wo ist aber die Grenze zwischen dünn und zu dünn? Was, wenn man doch eher ein Arbeitstier braucht, als ein Notebook für Notizen? Was, wenn unsere Betriebssysteme zu mächtig geworden sind und die Prozessoren ausbremsen?
Was wollt ihr? So fragt sogar der Apostel Paulus im 1. Korinther 4:21. Dem User scheint die Frage jedoch von dem stilprägenden Unternehmen noch nicht gestellt worden zu sein.
Damit ist der Obstkonzern aber absolut nicht allein.
Multi Purpose
Ob Autos mit überbordenden, von normalen Fahrern kaum noch beherrschbaren Funktionen, Küchenmaschinen mit Online-Anbindung u.s.w., multi-purpose bis ins letzte Detail – will das der Kunde überhaupt? „Think big“ in jeder Lebenslage?
Komisch ist in meinen Augen, dass sich „single purpose“ à la Manufaktum großer Beliebtheit erfreuen, simple Fahrzeuge wie Dacia Logan und Suzuki Jimny bis in gehobene Kreise hinein auf Kunden stoßen. Hippster laufen mit vorsintflutlichen Bärten und Kameras herum.
Was also, wenn ein MacBook Pro mit etwas mehr Dicke an Performance zulegen und langlebigere Tastaturen ermöglichen würde?
Was also, wenn ein Smartphone mit ein paar Millimetern mehr 5 statt 2 Tage durchhalten würde?
„Was wollt ihr?“
…ist also eine Frage, die man sich immer wieder stellen sollte, vielleicht auch einmal gegen scheinbar unabänderliche Trends hin. Trends führen doch sowieso zu einer geistigen und materiellen Uniformierung. Individualisierung beginnt genau hier, in der Nonkonformität.