a number of owls are sitting on a wire

Risiko E-Fahrzeug

Die Meldung von Heise ist zwar schon etwas älter, aber aktueller denn je, schließlich steigt die Anzahl an E-Fahrzeugen im Feld zwar langsam, aber doch gefühlt kontinuierlich.

Auch die Bandbreite an elektrifizierten Fortbewegungsmitteln hat sich bereits deutlich vergrößert. Neben Automobilen mit den großen Batterien sind Pedelecs bereits ein „alter Hut“. Mittlerweile erobern auch auch E-Scooter, Segways, elektrifizierte Skateboards, Miniroller u.s.w. die Straßen.

Dabei ergeben sich aber völlig neue Gefahren im Umgang mit den Fahrzeugen.

Risiko Geschwindigkeit

„Speed up your life“ ist ein Motto, dass sehr erfolgreich von der Werbung in die Köpfe der Menschen verpflanzt wurde.

Alles muss schneller gehen und schwitzen dabei ist verpönt. Und so verfallen selbst unsere Senioren in einen neuen Geschwindigkeitsrausch, ausgelöst von E-Bikes, der vor ein paar Jahren noch nicht denkbar war. Praktisch dabei ist, dass man keine Fahrertüchtigung nachweisen muss.

Auch Kinder erreichen auf Hoverboards durchaus Tempo und fragen dabei nicht, ob die Fortbewegungsmittel im Straßenverkehr überhaupt zugelassen sind.

An die neue Verteilung von Tempi im öffentlichen Raum muss sich die Gesellschaft erst gewöhnen, lernen, mit entsprechenden Fortbewegungsmitteln umzugehen.

Risiko Fahrertüchtigung

Einige der Fortbewegungsmittel, wie Segways, Pedelecs, die schon die erwähnten Hoverboards oder auch elektrifizierten Skateboards setzen keine besondere Fahrertüchtigung voraus, nicht einmal im überregulierten Deutschland.

Das bedeutet letztlich, dass vom Kind mit seiner geistigen und teilweise motorischen Unreife bis zum Greis mit sensorischen und motorischen Einschränkungen jeder diese Gerätschaften nutzen kann und darf.

Auch wenn gerade die Gesetzeslage an die neuen Fahrzeugtypen angepasst wird, wirklich klar ist die Rechtslage in so manchen Fällen nicht.

Ein Führerschein für bestimmte E-Fahrzeuge wäre sicher angebracht.

Risiko Geräuscharmut

Es wird immer als Vorteil angesehen, dass E-Fahrzeuge sich weitestgehend geräuscharm fortbewegen. Dass aber gleichzeitig eine Alarmfunktion für uns Verkehrsteilnehmer damit wegfällt, muss ebenfalls bewusst sein.

Es geht die Nutzbarkeit eines Sinnes im Straßenverkehr verloren. Besonders schlimm ist es dann aber, wenn es aufgrund von Seheinschränkungen der einzige Sinn ist, der vor Gefahren warnt.

Die Einführung von Pflichtgeräuschen für E-Autos ist zwar beschlossen, die Umsetzung wird sich aber noch eine ganze Weile hinziehen. Ich halte aber auch für die anderen E-Vehicles entsprechende Sounds für sinnvoll. Die Kreativität von Sounddesignern dürfte hierfür sogar angenehme Töne initiieren.

Risiko Batterien

Natürlich gehen wir jeden Tag mit diversen Akkus um, sei es in der elektrischen Zahnbürste, dem Smartphone, den Bluetooth-Kopfhörern, E-Zigaretten, Powerbanks u.s.w.

Daher haben wir unseren Respekt diesen Gegenständen gegenüber etwas verloren. Ist aber dieser sorglose Umgang mit Akkus jeder Art gerechtfertigt? Mitnichten.

Gelegentlich schrecken zwar Meldungen von brennenden Smartphones auf, die dann sogar mit Meldungen wie „Explodierendes Handy tötet Geschäftsmann„, „Akku in Ladegerät explodiert – Mann stirbt im Krankenhaus“ Furore machen. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.

Spannend sind aber auch die Hochleistungsakkus von E-Zigaretten, die durchaus das Potential auf größeren Schaden beinhalten, eindrucksvoll aufgezeichnet von einer Überwachungskamera im folgenden Video.

Auch sehr schön ein Video über den Brand eines E-Bikes.

Wenn man sich einmal anschaut, wie heftig ein Akkubrand schon bei kleinen und mittleren Kapazitäten wirkt, kann man sich gut vorstellen, was bei einem Fahrzeug mit deutlich größeren Batterien passiert.

Es ist aber nicht nur das Risiko der Flammenbildung und von Explosionen, dass von den Energiespeichern aktuell konstruktionsbedingt ausgeht, sondern auch die entstehenden Gase, die eine enorme gesundheitliche Gefährdung darstellen.

Risiko Spannung

Je nach Art der Fahrzeuge werden für die Antriebsmotoren unterschiedlich hohe Spannungen benötigt. Dass es sich bei den verwendeten Spannungen auch noch um Gleichstrom handelt, macht es die Sache sogar noch schlimmer, wie es auch in der Normung eindrucksvoll wiedergegeben wird. Platzende Blutkörperchen, Elektrolyse, Thrombosen oder Nierenversagen sind nur ein Ausschnitt an möglichen Wirkungen durch Gleichstrom.

Im Normalbetrieb haben die Hersteller (meist) für ausreichenden Berührungsschutz gesorgt. Wie weit es mit der Sorgfaltspflicht aber her ist, habe ich ja bereits in einem anderen Beitrag berichtet.

Spannend im wahrsten Sinne des Wortes wird es aber im Unfallfall, wenn also keine Schutzmechanismen mehr greifen und Retter versuchen, einzugreifen.

Ob dann noch von einem sicheren Umgang mit dem Antrieb der Zukunft gesprochen werden kann?

Fazit

Die Zukunft ist nicht aufzuhalten. Und ganz ehrlich, auf so manchen Akku möchte ich auch nicht verzichten.

Mir geht es um die Schaffung von Sicherheitsbewusstsein im Umgang mit Elektromobilität. Anhand der exemplarisch dargestellten Risiken sollten wir uns kritisch und vorsichtig an diese neuen Themen herantasten. Das Übereilen aus politischen Gründen ist hier nicht angebracht.

Auch wenn ich kein Freund von Überregulierung und schwer nachvollziehbaren Restriktionen bin, der Gesetzgeber sollte hier zumindest etwas genauer hinschauen und vernünftige Rahmenbedingungen festlegen, sei es für die Hersteller in Form vorgeschriebener, möglicherweise angepasster Normen, für den Verkehr ansich im Sinne einer aktualisierten StVO oder aber auch für die Nutzer selbst im Sinne von erforderlichen Schulungen und Führerscheinen.

 

 

 

 

 

 

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