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Weiterbildung statt Neueinstellung: In bestehende Mitarbeiter investieren

Angesichts der Herausforderungen des Fachkräftemangels und steigender Anforderungen in spezialisierten Bereichen stehen Unternehmen immer wieder vor der Entscheidung: Soll man neue Experten einstellen oder in die Weiterbildung der vorhandenen Mitarbeiter investieren?

Zahlreiche Argumente sprechen dafür, dass die Weiterbildung interner Mitarbeiter oft eine effektivere und kostengünstigere Lösung ist. In diesem Artikel erörtern wir, warum die gezielte Förderung der eigenen Belegschaft eine lohnenswerte Investition ist und welche Vorteile sie mit sich bringt.

Beförderung statt Unzufriedenheit: Potenzial entfalten

In vielen Unternehmen gibt es talentierte Mitarbeiter, die in ihrer aktuellen Position nicht ausreichend gefordert werden und deren Potenzial ungenutzt bleibt. Diese Unzufriedenheit kann sich langfristig negativ auf die Motivation und Produktivität auswirken. Anstatt das Risiko einzugehen, dass solche Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, bietet eine gezielte Weiterbildung eine Möglichkeit, deren Fähigkeiten zu fördern und sie für neue Aufgaben zu qualifizieren.

Durch eine Kombination aus Weiterbildung und Beförderung entsteht eine Win-Win-Situation: Die Mitarbeiter werden stärker in die Unternehmenskultur eingebunden und fühlen sich wertgeschätzt, während das Unternehmen die Expertise intern behält.

Bestehendes Fachwissen nutzen: Interne Mitarbeiter kennen Produkt und Unternehmen

Ein großer Vorteil der Weiterbildung von bestehenden Mitarbeitern ist, dass diese bereits mit den internen Prozessen, der Unternehmenskultur und den Produkten vertraut sind. Die fachliche Expertise, die über Jahre aufgebaut wurde, bleibt erhalten und wird durch gezielte Schulungen erweitert.

Neueinstellungen erfordern oft eine längere Einarbeitungszeit, da neue Mitarbeiter nicht nur fachlich, sondern auch hinsichtlich der spezifischen Abläufe und Standards im Unternehmen geschult werden müssen. Interne Mitarbeiter haben hingegen bereits ein tiefes Verständnis für die Strukturen und können durch Schulungen in Bereichen wie funktionale Sicherheit oder Cybersecurity ihre Kompetenzen schnell erweitern und anwenden.

Zertifizierungen in Schlüsselbereichen: Schnell und effizient

In spezialisierten Feldern wie Standardisierung, Homologation, funktionale Sicherheit und Cybersecurity können Weiterbildungen oft innerhalb weniger Wochen oder Monate abgeschlossen werden. Diese Themen sind nicht nur von großer Bedeutung für die Sicherheit und Compliance in Unternehmen, sondern lassen sich durch gezielte Zertifizierungsprogramme vergleichsweise schnell umsetzen.

Unternehmen profitieren dadurch nicht nur von einem schnellen Kompetenzaufbau, sondern auch von der Tatsache, dass bereits eingearbeitete Mitarbeiter dieses Wissen sofort in den Kontext des Unternehmens einordnen und anwenden können.

Opportunitätskosten: Weiterbildung ist günstiger als Neueinstellung

Ein häufiger Fehler bei der Personalplanung ist die Unterschätzung der Kosten, die durch eine Neueinstellung entstehen. Neben dem Gehalt eines neuen Mitarbeiters fallen oft zusätzliche Kosten für die Rekrutierung, die Einarbeitung und mögliche Verzögerungen im Projektablauf an. Auch wenn der neue Mitarbeiter ein Experte auf seinem Gebiet ist, braucht er Zeit, um sich in die unternehmensspezifischen Abläufe einzuarbeiten.

Im Vergleich dazu ist die Weiterbildung eines bestehenden Mitarbeiters oft nicht nur schneller, sondern auch kosteneffizienter. Selbst wenn die Weiterbildung mit einer Gehaltserhöhung verbunden ist, sind die Opportunitätskosten in der Regel niedriger als die Gesamtkosten für eine Neueinstellung.

Training on the Job: Consultants als Interimslösung

In Fällen, in denen kurzfristig Expertenwissen benötigt wird, kann die Zusammenarbeit mit externen Beratern eine sinnvolle Interimslösung sein. Diese Consultants bringen die nötige Expertise mit und können parallel dazu interne Mitarbeiter im Rahmen von „Training on the Job“ schulen. So wird sichergestellt, dass kurzfristige Projekte erfolgreich umgesetzt werden, während gleichzeitig das Wissen im Unternehmen bleibt und die eigenen Mitarbeiter langfristig davon profitieren.

Consultants können hier als Katalysatoren für den Kompetenzaufbau im Unternehmen wirken.

Hilfe zur Selbsthilfe: Langfristige Mitarbeiterbindung durch Weiterbildung

Eine gezielte Weiterbildung stärkt nicht nur die fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter, sondern fördert auch ihre Eigenständigkeit und Problemlösungskompetenz. Die Philosophie der „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedeutet, dass Mitarbeiter befähigt werden, zukünftig eigenständig neue Herausforderungen anzugehen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dies erhöht nicht nur die Flexibilität des Unternehmens, sondern reduziert langfristig auch die Abhängigkeit von externen Experten. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihr Potenzial gefördert und wertgeschätzt wird, bleiben zudem oft länger im Unternehmen und identifizieren sich stärker mit dessen Zielen.

Fazit: Weiterbildung als nachhaltige Personalstrategie

Die Entscheidung, in die Weiterbildung der bestehenden Belegschaft zu investieren, bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. Sie führt zu geringeren Opportunitätskosten, einer schnelleren Anpassung an neue Anforderungen und einer langfristigen Stärkung der internen Kompetenz. In spezialisierten Bereichen wie Cybersecurity oder funktionale Sicherheit lassen sich durch gezielte Schulungsprogramme schnell Erfolge erzielen. Zudem stärkt eine Weiterbildung die Mitarbeiterbindung und trägt dazu bei, dass das Unternehmen flexibler und unabhängiger wird.

Unternehmen, die auf die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter setzen, schaffen sich so einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil und profitieren langfristig von einer starken, motivierten und gut ausgebildeten Belegschaft.

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