a number of owls are sitting on a wire

Produktivität als Problem: Warum mehr Arbeit nicht die Lösung ist

Ich bin mal wieder von einem Artikel getriggert worden. Zwar habe ich hierzu schon einige Artikel geschrieben, aber vielleicht sind doch noch mal neue Aspekte dabei.

Die Illusion der grenzenlosen Effizienz

In den letzten Jahren höre ich immer wieder, dass Produktivität die ultimative Lösung für wirtschaftliche Probleme sei. Elon Musk fordert 120-Stunden-Wochen, Friedrich Merz plädiert für mehr Leistungsbereitschaft, und viele Unternehmen setzen auf Effizienzsteigerungsprogramme. Doch was, wenn genau dieser Ansatz zum Problem wird?

Wenn Effizienz den Menschen ersetzt

Firmen versuchen, immer mehr aus ihren Mitarbeitenden herauszuholen. Schnellere Prozesse, automatisierte Arbeitsabläufe und rigorose Leistungskontrollen sollen die Produktivität steigern. Dabei fällt mir auf: Oft bedeutet das auch, dass Menschen, die nicht mithalten können oder einfach nicht rund um die Uhr arbeiten wollen, aussortiert werden. Entlassungen von sogenannten „Low Performern“ sind die Folge – wie zuletzt bei Meta.

KI als Effizienzmotor mit Nebenwirkungen

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz steigert die Produktivität weiter. Aber zu welchem Preis? In meinem Artikel „Brain Count – KI im ethischen Dilemma“ habe ich bereits diskutiert, dass wir soziale Konsequenzen oft ausblenden. Klar, KI kann viele Aufgaben effizienter lösen, aber wenn das nur dazu führt, dass noch mehr Menschen ersetzt werden, was bleibt dann am Ende übrig?

Mehr Arbeit = bessere Ergebnisse? Ein Denkfehler!

Die Annahme, dass mehr Arbeit automatisch zu besseren Ergebnissen führt, halte ich für einen fatalen Irrtum. Psychologische Effekte wie Burnout und verminderte Motivation setzen genau dann ein, wenn der Druck zu hoch wird. Zudem sinkt langfristig der Return on Investment, wenn Erschöpfung und Fehler durch Überarbeitung zunehmen. Effizienz hat ihre Grenzen.

Das Paradoxon der verlorenen Kaufkraft

Ein weiteres Problem sehe ich in der schwindenden Kaufkraft. Wenn Menschen kaum noch Freizeit haben, bleibt ihnen auch keine Zeit, ihr verdientes Geld auszugeben. Das Ergebnis? Weniger Konsum, stagnierende Wirtschaft, gesunkene Lebensqualität. Ich frage mich: Wollen wir das wirklich?

Fazit: Ein neues Gleichgewicht ist gefragt

Anstatt immer mehr Leistung zu fordern, sollten wir uns fragen: Wie schaffen wir eine Balance zwischen Produktivität, Wohlbefinden und wirtschaftlicher Stabilität? Ein nachhaltiger Ansatz setzt nicht nur auf Effizienz, sondern auch auf eine lebenswerte Zukunft für alle.

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