a number of owls are sitting on a wire

Fanboys ohne Verstand: Democracy dismounted

Ich kann sie nicht mehr ertragen, Fanboys ohne Verstand. Immer wieder sehe ich, wie Menschen sich blind hinter Figuren stellen, die nicht wegen ihrer Kompetenz, sondern wegen eines geschickt konstruierten Mythos bewundert werden. Egal ob Trump, Musk oder auch Merz – die Gefolgschaft folgt ihnen mit einer fast religiösen Hingabe, ohne sich auch nur einen Moment kritisch zu hinterfragen. Zeit, das zu entlarven.

Die Kunst, ein Fanboy zu werden (ohne Nachdenken)

Es ist eine bequeme Welt für Fanboys. Man pickt sich eine schillernde Figur heraus, idealerweise einen reichen Mann mit einer großen Klappe, und macht ihn zum Messias. Reflexion? Unnötig. Kritisches Denken? Störend. Hauptsache, der Heilsbringer hat wirtschaftlichen Erfolg – oder zumindest sieht es auf den ersten Blick so aus. Wer braucht schon Fakten, wenn man mit blindem Glauben alles erklären kann?

Trumps und Musks wirtschaftlicher Mythos: Eine Geschichte voller Erbschaften

Nehmen wir zwei der größten Fanboy-Magneten unserer Zeit: Donald Trump und Elon Musk. Die Legende: Selfmade-Milliardäre, brillante Geschäftsleute, Visionäre. Die Realität: Trump erbte sein Immobilienimperium, versemmelte es in mehrfachen Pleiten und hat seinen Reichtum nur noch, weil er sich durch dubiose Deals und Insolvenztricks hangelt.

Musk? Startkapital von Daddy aus der südafrikanischen Minenindustrie, dann klug eingekauft (nicht gegründet!) bei Tesla – und sich als größter Tech-Guru feiern lassen. Beide leben nicht von eigener Genialität, sondern vom Mythos um sie herum und der Blindheit ihrer Gefolgschaft.

Gerade das Beispiel dieser beiden und vieler weiterer Möchtegern-Erben zeigt, dass Erbschaften in ihrer jetzigen Form dringend reglementiert werden müssen. Es kann nicht sein, dass wirtschaftliche Macht und Einfluss vererbt werden wie ein Familienauto, ohne jede Leistung, ohne jede Qualifikation.

Das Erbrecht in seiner jetzigen Form fördert eine aristokratische Klassengesellschaft, in der unfähige Erben riesige Unternehmen und Vermögen kontrollieren – oft zum Nachteil der Gesellschaft. Spätestens das Verhalten von Trump, Musk und ihren Nachahmern sollte Anlass genug sein, hier neue Grenzen zu ziehen.

Was passiert, wenn die Blase platzt?

Aber was passiert, wenn die Realität zuschlägt? Was, wenn die Amerikaner irgendwann genug haben von Trump und Musk, genug von Lügen, Chaos und toxischem Narzissmus? Wenn sie erkennen, dass ein Staat nicht wie eine Reality-Show oder ein Twitter-Feed geführt werden kann? Dann ist der Moment gekommen, an dem die beiden von der Bühne gefegt werden. Und die Fanboys? Die stehen dann fassungslos da, suchen die Schuld natürlich bei anderen, nie bei sich selbst.

Welche Aufkleber wird sich Merz drucken, wenn ehemalige Tesla-Jünger „I bought this before Elon went crazy“ auf ihre Autos kleben? „I copied Trump, before I used my brain!„?

Deutschlands eigene Fanboys: Merz & Co.

In Deutschland sieht es nicht viel besser aus. Friedrich Merz & Co. sind die lokale Version dieses Fanboy-Phänomens. Der CDU-Chef mimt den Macher, den knallharten Wirtschaftsmann – während er als BlackRock-Lobbyist längst bewiesen hat, dass es ihm nicht um Menschen, sondern um Zahlen geht. Er und seine Jünger schwärmen von Musk, bewundern Trumps „unkonventionelle“ Methoden – und setzen sich, wenn nötig, mit fragwürdigen Mitteln über demokratische Prozesse hinweg.

Merz selbst verhält sich dabei zunehmend wie ein Fanboy von Trump. Seine populistischen Ausfälle, seine Angriffe auf Medien und Institutionen sowie seine Strategie, sich als Stimme der „einfachen Leute“ gegen eine angebliche Elite zu inszenieren, erinnern stark an die Mechanismen, mit denen Trump in den USA seine Bewegung geformt hat. Auch Merz bedient sich einer Sprache der Polarisierung, spaltet, statt zu einen, und inszeniert sich als Anti-Establishment-Politiker, obwohl er selbst seit Jahrzehnten zur wirtschaftlichen und politischen Elite gehört.

Kann man das überhaupt rechtfertigen?

Die Frage ist nicht, ob man es rechtfertigen kann – sondern, wie dreist die Verteidigung ausfallen wird, wenn es soweit ist. Es ist nicht zu rechtfertigen. Wer Gesetze mit Füßen tritt, demokratische Prozesse zur Lachnummer degradiert und Politik als Selbstbedienungsladen für das eigene Ego nutzt, ist keine Alternative, sondern eine Bedrohung. Es wird Zeit, dass das auch der letzte Fanboy kapiert.

Und wenn Trump, Musk oder vielleicht sogar Merz irgendwann vor einem Richter stehen – wer wird dann schuld sein? Sicher nicht sie selbst. Nein, dann sind es wieder die „linken Medien“, die „verlogene Justiz“, die „feindliche Elite“. Verantwortung? Fehlanzeige. Stattdessen: Opferrolle, Verschwörungstheorien, Gejammer.

Und Merz? Was wird sein Argument sein, wenn man ihn fragt, warum er einer internationalen Lachnummer hinterhergelaufen ist? Warum er Trumps Stil kopiert hat, ohne auf Gesetze, ja sogar das Grundgesetz zu achten? Wird er dann von „politischer Notwendigkeit1 reden? Von „unbequemen Entscheidungen„? Oder schlicht behaupten, er habe doch nur „dem Volk gedient“ – während er in Wahrheit nur seine eigene Karriere im Blick hatte?

Wann haben wir unseren Trump-Moment?

Die Frage ist nicht, ob, sondern wann es passiert. Wann haben wir unseren eigenen Trump-Moment? Wann kippt die Stimmung in Deutschland und die Menschen haben genug von selbstherrlichen Politikern, die sich für unantastbar halten? Vielleicht ist es dann ein Friedrich Merz, den man mit demselben Zorn aus dem Amt fegt. Wie lange wird die CDU/CSU-Basis noch zusehen, bevor sie unter dem Gewicht der antidemokratischen Widersprüche ihres Vorsitzenden zusammenbricht?

Und im Gegensatz zu Trump hat Merz schon einen gewissen Vorsprung in Sachen Protest: Selbst die sonst so trägen deutschen Massen gehen bereits auf die Straße. Natürlich nicht von selbst, sondern brav organisiert durch die „falsche“ Zivilgesellschaft – also durch NGOs, die laut Merz ja nur böse Strippenzieher sind, Vox Populi will schließlich etwas ganz anderes, nämlich ihn, Kanzler Merz!

Doch selbst das zeigt: Es brodelt. Die Frage ist nur, wann es explodiert. In Frankreich würden vermutlich schon die ersten Autos zu brennenden Barrikaden aufgestapelt!

Fazit: Fanboys als konstante Gefahr für die Demokratie

Eines ist sicher: Fanboys wird es trotzdem geben. Sie sind die Konstanten im System der Dummen. So lange es jemanden gibt, der laut genug trommelt, finden sich genug, die begeistert im Takt marschieren. Und genau das ist das eigentliche Problem.

Ach ja, eine Frage noch zum Schluss: Können wir Deutschen zusammen mit unseren italienischen Freunden eigentlich Copyrights auf den Faschismus gegenüber Trump & Co. geltend machen?

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