Roboter als Konsument

Wann ziehen Roboter in unseren Alltag ein? Wann werden den Bevölkerungszahlen auch die humanoiden Roboter hinzugezählt?

Wie bei Heise nachzulesen, gibt es erste Analysen bei BMW (US-Ableger Spartanburg), inwieweit humanoide Roboter in der Fahrzeugproduktion eingesetzt werden können.

Humanoide Roboter können in der Fertigung Prozesse automatisieren, die zu gefährlich, stupide, schwer und mühsam sind, um sie von Menschen durchführen zu lassen. Zugleich ermöglicht ihre menschliche Form den Einsatz in Arbeitsumgebungen, die für den Menschen geschaffen sind.Oliver Bünte

Schauen wir doch mal ins Detail! Gefährliche Arbeiten in der Automobilproduktion gibt es schon aus Arbeitsschutzgründen kaum noch. Wenn doch hatte es Gründe, z.B. die Unvorhersehbarkeit im Arbeitsablauf. Dieses Dilemma würde auch ein humanoider Roboter nicht beseitigen. Reproduzierbare Ergebnisse erfordern eben strenge Prozesse und deren Befolgung.

Für sich ständig wiederholende Arbeitsschritte1 gibt es Arbeitnehmer, die genau hierin Erfüllung finden. Es gibt eben nicht nur die „Hochkreativen“.

Worum geht es bei der Automatisierung? Es geht primär um Verringerung von Personalkosten, also Arbeitnehmern. Roboter streiken nicht, werden i.d.R. nicht krank2, brauchen kaum Support außer der Reihe, brauchen keine sanitären Einrichtungen, und … und … und.

Aber: Roboter sind auch keine Konsumenten! Jeder Werker am Band fährt in der Regel auch Auto, bestenfalls gebaut aus der eigenen Hand. Gerade amerikanische Bandarbeiter sind besonders stolz auf ihre Produkte. Ob aber nun humanoid oder industriell – Roboter kaufen kein Auto, sind keine Konsumenten, von Energie einmal abgesehen.

Leser meines Blogs werden meine Affinität zu Opportunitätskosten bereits zur Genüge kennen – welche Opportunitäten haben wir hier?

Die Grundkosten für Roboter, humanoid oder nicht, sind extrem hoch. Ebenso ist es der Aufwand der Programmierung für den jeweiligen Anwendungsfall. Ein Break-Even dürfte also hohe Stückzahlen erfordern. Was also, wenn die Stückzahlen durch sinkende Kaufkraft und Nutzungsbedarf gar nicht mehr erreicht werden können? Geringe Stückzahlen waren bisher stets Kennzeichen von Manufakturen!

Humanoide Roboter sind nicht mehr ortsgebunden, dürften aus Sicht der Cyber Security verschärften Anforderungen und Gesetzen unterliegen, wie es bereits den Autos geht. Die hierfür notwendigen Aufwände dürften den Break-Even noch deutlich zu Ungunsten niedriger Stückzahlen verschieben.

Über die sozialen Auswirkungen im Einsatz von Automatisierung habe ich bereits geschrieben. Hier sollte endlich mal die Politik aufwachen und eine Automatisierungssteuer einführen.

Ob sich also wirklich humanoide Roboter „lohnen“, sei von meiner Seite massiv angezweifelt.

 

 

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